Geschichte Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG

Um die Jahrhundertwende von 1900 stieg der Elektroenergieverbrauch auch in Zerbst/Anhalt rasant schnell an. Die ersten Zerbster Unternehmen koppelten sich mit einer eigenen Stromversorgung von der im Vergleich teuren Gasversorgung ab. Im Juni 1912 beschlossen Kreistag und Stadtrat die Stadt Zerbst/Anhalt mit Elektroenergie zu versorgen. Stadt und Kreis schlossen einen Vertrag mit der Überlandzentrale-Anhalt, die fortan mit dem Bau elektrischer Anlagen begann.

Die Stadt Zerbst/Anhalt betrieb im Jahr 1913 ein eigenes E-Werk sowie ein 6-kV-Verteilernetz. In den Folgejahren entstanden eine flächendeckende Erdverkabelung via Kupferleitung sowie Verteilerstationen. Entsprechende Hausanschlüsse wurden vielfach erst nach dem Ende des 1. Weltkrieges ausgeführt.

Im Jahr 1924 entstand in Zerbst das erste versorgungssichere Umspannwerk. Eine Freiluftanlage mit dazugehörigen Freileitungen in das Umland wird 1941 in Betrieb genommen. Sowohl das Kabel- als auch das Freileitungsnetz wurden beim Bombenangriff auf die Stadt Zerbst am 16. April 1945 nahezu vollständig zerstört. Bereits am 14. Juli 1945 konnte das Ortsnetz wieder in Betrieb genommen werden.  Bis zum Ende der 50er Jahre war die Stromversorgung von Stadt und Umland jedoch immer instabil. Im Jahr 1964 wurde per Perspektivplan beschlossen das Stadtnetz bis zum Jahr 1981 von 6 Kilovolt auf 10 Kilovolt der Mittelspannungsebene umzustellen. Auf Grund der veralteten Technologien, die in der Stadt verbaut waren, wurden an die Mitarbeiter der Energieversorgung stets hohe Anforderungen gestellt.

Nach der politischen Wende 1989 hatte es sich die Stadtverwaltung – nach westlichem Vorbild – zum Ziel gemacht, das uneingeschränkte Recht zum Wiederaufbau ihrer Stadtwerke zu haben und dies vordergründig voranzutreiben. Bis zur Gründung der Stromversorgung Zerbst GmbH im Jahr 1995 wurde mit dem damals zuständigen Regionalversorger, der EVM AG (Energieversorgung Magdeburg AG) ein befristeter Konzessionsvertrag abgeschlossen, dieser bescherte der Stadt Zerbst 2,5 Millionen DM. Im Jahr 2003 wurde die Stromversorgung Zerbst GmbH in die Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG gewandelt. Anteilseigner sind mit 70 % die Stadtwerke Zerbst GmbH und mit 30 % die Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG (SWM). Aktuell werden fast 10.000 Haushalts- sowie knapp 100 Gewerbekunden versorgt. Über ein 177 Kilometer langes Versorgungsnetz werden jährlich 102 Millionen kWh transportiert. Den Arbeitsschwerpunkt der Mitarbeiter der Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG bilden heute Service- und Versorgungsleistungen. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren zunehmen im Bereich Klimaschutz und Innovation engagiert.